Glut der Zähmung
Vom inneren Tier und der Maske der Vernunft
Diese Serie zeigt keine Monster – sondern das, was wir verbergen müssen, um zu bestehen. Jeder Blick, jedes Zucken im Gesicht dieser Kreaturen erzählt von einem inneren Kampf: Der Wolf lebt. Doch der Mensch will ihn bändigen.
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Manchmal ist es nicht der Vollmond, der das Tier in uns weckt. Sondern die Welt, in der wir leben. Die Härte des Alltags. Der ständige Druck zur Kontrolle. Diese Werke – entstanden als digitale KI-Kunst – spielen mit dem Mythos des Werwolfs und werfen zugleich ein existenzielles Licht auf unsere zivilisierte Oberfläche.
Die Figuren wirken wie zerfurchte Helden eines inneren Krieges. Halb Mensch, halb Tier – aber vor allem: zerrissen. Ihre Gesichter sind gezeichnet von Narben, die nicht nur körperlich sind. Die Fratze des Wolfs, der unter der Haut lauert, bricht hervor – nicht aus Lust an der Gewalt, sondern aus einem tiefen, verdrängten Schmerz.
Fell, Reißzähne, glühende Augen: Diese Bilder sprechen die Sprache unserer archaischen Emotionen. Gleichzeitig erzählen sie von der Sehnsucht nach Zärtlichkeit, nach Zugehörigkeit – selbst in der Gestalt des Ungeheuren. Besonders in der letzten Szene, in der eine Hand das Gesicht des Wesens berührt, liegt eine fast zärtliche Tragik. Als wolle jemand sagen: „Ich sehe dich. Auch das in dir.“
Diese Serie ist ein Spiegel. Eine Einladung zur Reflexion über das, was wir verstecken – und darüber, wie viel Kraft es kostet, Mensch zu bleiben.